GPS-Tracker bei Demenz
Demenz und Sicherheit: Wie ein Ortungssystem im Pflegealltag hilft
Demenz ist eine meist im Alter auftretende Erkrankung, die Ihnen als pflegender Angehöriger viel abverlangt. Patienten, die an Demenz erkranken, leiden an einem fortschreitenden Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten bei der räumlichen und zeitlichen Orientierung sowie einer Sprach- und Schreibschwäche.
Diese drei Hauptsymptome machen es erforderlich, dass der Demenzpatient fortwährend kontrolliert wird. Im fortgeschrittenen Verlauf der Erkrankung verspüren die Patienten zudem einen gesteigerten Bewegungsdrang. Wenn sie sich dann nicht mehr alleine nach Hause finden, kann das lebensgefährlich werden. In diesem Fall ist ein Demenz Ortungssystem eine echte Hilfe für Sie im Pflegealltag.
Erfahren Sie hier alles über GPS-Tracker bei Demenz:
- Was ist ein GPS-Tracker?
- Aufbau eines GPS-Trackers
- Welche Funktionen hat ein GPS-Tracker?
- Verschiedene GPS-Tracker Modelle
- GPS-Tracker: Vor- und Nachteile
- Was kostet ein GPS-Tracker?
In den häufigsten Fragen finden Sie die wichtigsten Informationen.

- GPS-Tracker ermittelt den Standort einer Person.
- Der Tracker eignet sich besonders für Demenz-Patienten.
- Es gibt verschiedene Modelle an GPS-Trackern.
Definition: Was sind GPS-Tracker?
GPS-Tracker sind Geräte, die den aktuellen Standort einer Person oder eines Fahrzeugs in Echtzeit übertragen. Dabei nutzt der Tracker das Global Positioning System, kurz GPS. Ortungsgeräte können nicht nur von Firmenchefs zur Kontrolle der Mitarbeiter oder von Geldtransportwagen eingesetzt werden. Auch für Sie als pflegenden Angehörigen sind sie sinnvoll. Dank des globalen Ortungssystems sehen Sie auf einen Blick, wo sich die an Demenz erkrankte Person gerade aufhält.
Für wen ist ein GPS-Tracker geeignet?
GPS Tracker sind grundsätzlich eine wertvolle Erfindung für alle, die einen Menschen zu Hause pflegen. Das gilt besonders für die Angehörigen eines Demenzpatienten. Demenzkranke sind oft körperlich noch so fit, dass sie einen starken Bewegungsdrang verspüren. Das Problem dabei: Da sie gleichzeitig unter Vergesslichkeit leiden und sich räumlich nicht mehr so gut orientieren können, finden sie allein nicht mehr nach Hause zurück.
Daher empfehlen wir Ihnen, Ihren Angehörigen im fortgeschrittenen Stadium der Demenz nicht mehr alleine aus dem Haus gehen zu lassen. Sorgen Sie dafür, dass immer eine Begleitperson dabei ist. Sollte es doch einmal zu einem Ernstfall kommen und Sie wissen nicht, wo sich der Patient befindet, kann ein Tracker für Demenzkranke im Ernstfall Leben retten.
Bedenken Sie: Die Überwachung ist ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht und damit nicht ohne Zustimmung erlaubt. Wir raten Ihnen, die Nutzung eines Trackers im Rahmen einer Vorsorgevollmacht noch dann zu klären, wenn Ihr Angehöriger voll geschäftsfähig ist.
Aufbau eines GPS-Trackers
Ein GPS Tracker nutzt das sogenannte Global Positioning System. Dieses System besteht aus mindestens 24 Satelliten, welche die Erde dauerhaft umkreisen. Jeder GPS Tracker empfängt Signale von mindestens vier verschiedenen Satelliten. Dabei misst er die Zeit, welche von den Signalen benötigt wird, um den Tracker zu erreichen.
Anhand dieser Zeitmessung wiederum kann der Abstand zum Satelliten und damit die genaue Position des Trackers bestimmt werden. Um diese Genauigkeit noch zu verbessern, nutzen moderne Geräte zusätzliche Technologien wie Wi-Fi, Bluetooth und Mobilfunknetze.
Das wichtigste Element des Trackers ist das GPS-Modul, welches die Signale der Satelliten empfängt und so die aktuelle Position berechnet. Betrieben wird solch ein Ortungssystem wahlweise mit wiederaufladbaren Batterien oder fest installierten Stromquellen. Weiterhin ist eine Software erforderlich, um sich die Daten ansehen beziehungsweise auswerten zu können. Heutzutage wird dafür meist eine App auf dem Smartphone genutzt.
Funktionen eines GPS-Trackers
Ein Ortungsgerät bei Demenz kann helfen, einen orientierungslosen Menschen sofort wiederzufinden. Wichtig dabei ist nur, dass das Gerät unmittelbar am Körper getragen wird. Neben der wichtigsten Funktion eines GPS-Trackers, der genauen Standortermittlung, kann ein Ortungsgerät bei Demenz noch zahlreiche weitere sinnvolle Zusatzfunktionen haben.
Die wichtigsten Funktionen werden nachfolgend kurz erklärt:
- Notruffunktion: Die Notruffunktion ist eine Zusatzfunktion, auf welche Sie beim Kauf Ihres Trackers unbedingt achten sollten. Haben Sie solch ein Ortungsgerät, können Sie mehrere Notrufnummern abspeichern, die im Notfall kontaktiert werden.
Ebenfalls möglich ist ein passiver Notruf. Überschreitet der Patient dann eine zuvor festgelegte Grenze, erhalten Sie sofort eine Nachricht und können Ihren Angehörigen kontaktieren. Gibt es am Gerät eine SOS-Taste, sollte diese deaktivierbar sein. Sonst kann es passieren, dass regelmäßig Fehlalarme ausgelöst werden. - GSM statt GPS: GSM statt GPS hat sich immer dann bewährt, wenn der Tracker auch in Gebäuden gut funktionieren soll. GSM steht für das globale System für mobile Kommunikation. Damit kann der Tracker ebenfalls lokalisiert werden, allerdings ist das Verfahren nicht so genau wie GPS.
Verschiedene GPS-Tracker Modelle
Damit der Tracker für Demenzkranke ordnungsgemäß funktioniert, ist es wichtig, dass er direkt am Körper getragen wird. GPS-Tracker sind in verschiedenen Ausfertigungen erhältlich, zum Beispiel als Halskette, Armband, Schlüsselanhänger und sogar als Uhr.
- Als Halskette, Armband oder Schlüsselanhänger: GPS Ortungssysteme, die unauffällig am Körper getragen werden, sind besonders beliebt. Sie sind unauffällig und stören nicht. Möglich sind diese Varianten als Halskette, Armband und sogar als Schlüsselanhänger.
- Seniorenhandy: Das Seniorenhandy vereint zwei sinnvolle Funktionen: Senioren oder Personen, die an Demenz erkrankt sind, können damit ganz normale Anrufe tätigen. Gleichzeitig verfügen Seniorenhandys über die Funktion der Standorterkennung.
Seniorenhandys zeichnen sich durch eine besonders einfache Bedienbarkeit, extra große Tasten und einen lauten Klingelton aus. Zudem können sie mit Hörgeräten gekoppelt werden und sind somit speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten. - GPS-Tracker als Uhr: Ein GPS-Tracker als Uhr wird als GPS-Watch bezeichnet. Anders als eine normale Smartwatch verfügt die GPS-Watch über eine Standorterkennung. Sie funktioniert wie eine normale digitale Uhr, der Patient kann also auch die Zeit ablesen. Gute Modelle verfügen zusätzlich über eine Notruftaste und etliche weitere nützliche Funktionen.
- Schuhe- und Einlegesohlen: Bei einer weit fortgeschrittenen Demenz bieten sich in die Schuhe oder Sohlen integrierte Tracker an. Vielleicht passiert es Ihnen häufig, dass Ihr Angehöriger vergisst, seine GPS-Watch oder eine Halskette anzulegen. Bei Schuhen kann das nicht passieren, denn ohne sie kann der Patient das Haus nicht verlassen.
Der GPS-Tracking-Schuh ist noch recht neu und nur in einer einzigen Ausfertigung erhältlich. Von Einlegesohlen dagegen gibt es mittlerweile schon zahlreiche innovative Modelle.
Vor- und Nachteile eines GPS-Trackers
- sofortige Standortbestimmung
- Notruftaste
- GeoFence Funktion (Benachrichtigung, wenn ein zuvor festgelegter Bereich verlassen wird)
- Sturzerkennung
- Mikrofon und Lautsprecher sind in modernen Trackern hinterlegt
- Nutzungskosten für das Mobilfunknetz müssen bezahlt werden
- ein dauerhaftes Tragen am Körper ist erforderlich
Was kostet ein GPS-Tracker?
Die Preise für einen GPS Tracker bei Demenz variieren stark und sind von der Bauart und den Zusatzfunktionen abhängig. Für einen GPS-Tracker müssen Sie für gewöhnlich eine Lizenz abschließen. Planen Sie dafür Kosten zwischen 50 bis 65 Euro im Jahr ein. Verschiedene Anbieter bieten ein Ortungssystem für die ersten Monate kostenlos an, ein wenig vergleichen lohnt sich also.
Kostenübernahme
Da ein GPS-Tracker die Sicherheit von Demenzpatienten nachweislich verbessert, kann bei der zuständigen Krankenkasse ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Das können Sie allerdings nur, wenn Sie eine ärztliche Verordnung besitzen. Dann ist der GPS-Tracker ein medizinisches Hilfsmittel und die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.
Das gilt jedoch nur dann, wenn Sie sich für ein relativ einfaches Modell entscheiden. Bei Ortungsgeräten mit vielen Zusatzfunktionen wird individuell über die Kostenübernahme entschieden.
Was muss beim Kauf beachtet werden?
Möchten Sie für Ihren Angehörigen einen Tracker für Demenzkranke erwerben, sehen Sie sich zunächst die Gewohnheiten des Patienten an. Ist die Demenz bereits weit fortgeschritten, empfehlen wir Schuhe beziehungsweise Einlegesohlen. Ebenso sinnvoll ist auch das Seniorenhandy mit integrierter Standorterkennung, denn es kann wie ein normales Handy genutzt werden. Das GPS-Tracker Armband oder die Halskette mit GPS haben dagegen den Nachteil, dass demenzkranke Patienten häufig vergessen, es anzulegen.
Achten Sie beim Kauf weiterhin auf wichtige Ausstattungsmerkmale wie einen langlebigen Akku oder eine Notruffunktionen wie die Sturzerkennung. Zu guter Letzt: Vergessen Sie nicht, die Preise zu vergleichen, denn die jährlichen Gebühren unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander.
Alles zu Hilfsmitteln für zu Hause

- Alle Informationen in einem Dokument.
Fachlich gesicherte Informationen zu Anträgen, Zuschüssen und mehr.
- Finden Sie Ihr passendes Hilfsmittel.
Ausführliche Übersicht als Entscheidungsgrundlage.
- Kostenlose, praktische PDF-Datei.
Digital speichern, auf Wunsch ausdrucken.
Antworten auf die häufigsten Fragen

Ein GPS-Tracker ist ein in verschiedenen Varianten erhältliches Gerät, das Ihnen in Echtzeit die aktuellen Standortdaten einer Person mitteilt.
Vor allem bei demenzkranken Personen haben sich solche Ortungssysteme bewährt. Bedingt durch die Symptome, welche diese Krankheit mit sich bringt, finden betroffene Patienten häufig nicht allein nach Hause zurück.
Um den Ortungsdienst nutzen zu können, fallen Kosten von durchschnittlich fünf Euro im Monat an.
Der GPS-Tracker empfängt die Signale von mindestens vier Satelliten, welche die Erde umkreisen und ermittelt daraufhin den genauen Standort.
Die wohl wichtigste Funktion des Ortungsgerätes bei Demenz ist die genaue Standortermittlung in Echtzeit. Darüber hinaus sind einige Tracker mit sinnvollen Zusatzfunktionen wie einer Notruffunktion oder einer Sturzerkennung ausgestattet.
Wenn Sie für Ihren Angehörigen einen einfachen GPS-Tracker kaufen und eine ärztliche Verordnung vorlegen können, werden die Kosten in der Regel von der Kasse übernommen.
Unsere geschulten Berater informieren Sie gerne kostenlos über sämtliche Pflegethemen. Wir begleiten Sie auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben.
