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Diabetes mellitus – Symptome, Verlauf und Behandlung

Eine oft unerkannte Krankheit

Diabetes mellitus ist eigentlich ein Überbegriff, unter dem verschiedene Krankheiten des Stoffwechsels subsummiert werden. Allen gemein ist es, dass die Betroffenen durch einen Insulinmangel unter einem erhöhten Blutzuckerspiegel leiden. Dies liegt entweder daran, dass der Körper das Hormon Insulin nur unzureichend produzieren kann oder daran, dass die Insulinwirkung vermindert ist.

In Deutschland sind über acht Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, die Dunkelziffer liegt weit höher. Umso wichtiger ist es, sich gut über Symptome, Verlauf, Prävention und Behandlung zu informieren. Heutzutage kann man gut mit Diabetes leben – wenn einige Dinge beachtet werden. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und ein insgesamt ausgewogener Lebensstil sind neben der medikamentösen Behandlung wichtige Grundpfeiler im Umgang mit der Krankheit.

Lesen Sie hier alles zum Thema Diabetes mellitus:

In den häufigsten Fragen finden Sie einen kompakten Überblick.

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Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselkrankheit, die entweder angeboren oder im Laufe des Lebens erworben worden sein kann. Durch eine Insulinresistenz oder einen Insulinmangel ist bei Betroffenen der Blutzuckerspiegel meist chronisch erhöht. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko für eine Reihe schwerer Begleit- und Folgeerkrankungen. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Diabetes: Typ 1, Typ 2, Typ 3 und Schwangerschaftsdiabetes. Das Vorstadium der Krankheit bezeichnet man als Prädiabetes.

Was ist Insulin?

Insulin ist ein wichtiges Stoffwechselhormon. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Traubenzucker (Glukose) aus dem Blut in die einzelnen Zellen zu transportieren. Man kann es sich wie eine Art Türöffner vorstellen, der dem Zucker das Tor zu den Zellen öffnet. Insulin wird in bestimmten inselförmig angeordneten Zellverbänden in der Bauchspeicheldrüse gebildet, die man Langerhanssche Inseln nennt – daher auch der Name. Ist nicht genügend Insulin vorhanden, wie es bei Diabetes der Fall ist, steigen in der Konsequenz die Blutzuckerwerte an.

Symptome von Diabetes mellitus

Sind die Blutzuckerwerte durch fehlendes Insulin dauerhaft erhöht, zieht dies eine Vielzahl an Symptomen mit sich. Akute Symptome treten dabei insbesondere dann auf, wenn der Blutzuckerspiegel extrem hoch ist und der Stoffwechsel regelrecht entgleist. Ist dies der Fall, kommt es zu drastischen Veränderungen im Wasser- und Mineralstoffhaushalt des Körpers. Dadurch, dass nicht mehr ausreichend Zucker in die Zellen gelangt, herrscht dort außerdem ein akuter Energiemangel vor.

Die häufigsten akuten Symptome der „Zuckerkrankheit“ sind:

  1. Vermehrter Harndrang
  2. Starker Durst
  3. Auftretende Sehstörungen
  4. Abgeschlagenheit und Schwäche
  5. Trockene Haut und Juckreiz
  6. Immunschwäche

Vermehrter Harndrang

Sind die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht, wird mit dem Urin auch vermehrt Zucker ausgeschieden. Eine physikalische Eigenschaft des Zuckers ist es, dass er Wasser bindet. Dadurch scheiden Betroffene mit dem Zucker zusammen auch große Harnmengen aus, was man als Polyurie bezeichnet. Dadurch müssen sie häufiger zur Toilette – auch in Situationen, in denen es äußerst lästig ist. Außerdem ist der Harn von Diabetikern meist klar und kaum gelblich eingefärbt. Durch den Zucker hat er einen leicht süßlichen Geschmack und Geruch. Früher mussten Ärzte den Urin ihrer Patienten kosten, um eine Diagnose stellen zu können – heutzutage gibt es glücklicherweise Indikatorstäbchen zur Untersuchung des Zuckergehaltes.

Starker Durst

Ein besonders quälendes Diabetes-Symptom ist der starke Durst. Dadurch, dass Patienten ständig auf die Toilette müssen, geht viel Flüssigkeit verloren. Durch eine vermehrte Zufuhr versucht der Körper dann, diesen Flüssigkeitsverlust auszugleichen – und sendet über den Durst ständig Signale. Leider berichten viele Betroffene, dass sich auch durch häufiges Trinken der Durst niemals richtig stillen lässt.

Auftretende Sehstörungen

Wird Diabetes mellitus nicht behandelt, bleibt der Blutzuckerspiegel nicht nur chronisch erhöht, er schwankt auch stark über den Tag hinweg. Dadurch kann es passieren, dass die Linse im Auge regelrecht aufquillt. Dies geht mit einer veränderten optischen Brechkraft einher, was die Sehschärfe beeinträchtig. Aus diesem Grund leiden Diabetes-Patienten häufig zeitweise an Sehstörungen. Reguliert sich der Blutzuckerspiegel wieder, klingen diese jedoch glücklicherweise wieder ab.

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Gut zu wissen: Zuschüsse mit Pflegegrad

Wer einen Pflegegrad hat, hat Anspruch auf vielseitige Geld- und Sachleistungen der Pflegekasse. Oft wird aus Scham kein Pflegegrad beantragt. Oft gehen mit Erkrankungen wie Diabetes im Alter aber viele weitere Einschränkungen einher, die durchaus die Erteilung eines Pflegegrads begründen.

Abgeschlagenheit und Schwäche

Menschen mit Diabetes haben in der Regel sehr viel energiereiche Glukose im Blut. Durch das fehlende Insulin gelangt die Glukose jedoch nicht ausreichend in die Zellen. Dort entsteht so ein Energiemangel. Dies führt dazu, dass die Betroffenen keine Kraft mehr haben und sich ständig erschöpft fühlen. Ein Großteil der Glukose wird im Gehirn benötigt. Daher hat es dramatische Folgen, wenn dieses lebenswichtige Organ nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt wird. Diese reichen über Konzentrationsschwäche und Müdigkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen wie Ohnmacht oder gar Koma.

Trockene Haut und Juckreiz

Durch den erhöhten Flüssigkeitsverlust bei Diabetes kommt es manchmal zu sehr trockener Haut. Dies können auch Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol begünstigen, die bei hohem oder niedrigem Blutzucker von der Nebenniere vermehrt ausgeschüttet werden. Auch Veränderungen der Blutgefäßwände durch den chronisch erhöhten Blutzucker tragen mitunter zum Entstehen von Juckreiz bei. Wer also ständig unter Juckreiz leidet, ohne dass ein klar ersichtlicher Auslöser wie beispielsweise ein Mückenstich dahintersteckt, sollte dieses Symptom dringend ernstnehmen – es könnte auch ein Warnzeichen für schwerwiegende Krankheiten sein.

Immunschwäche

Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel wird die Abwehrkraft gegen Infektionen geschwächt. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig geklärt. Doch es lässt sich beobachten, dass Diabetiker häufiger an Infektionen durch Viren und Bakterien leiden – Lungenentzündung, Bronchitis oder Hautentzündungen beispielsweise. Aber auch die Abwehr gegenüber Pilzerkrankungen funktioniert weniger gut. Um sich diesbezüglich zu schützen, werden Diabetikern Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken empfohlen.

Langzeitschäden durch Diabetes mellitus

Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass Langzeit-Symptome bei Diabetes nicht zwangsläufig auftreten müssen. Sind die Patienten in guter Behandlung und haben ihre Krankheit im Griff, können sie auch mit guter Prognose überwiegend beschwerdefrei durch ihr Leben gehen. Insbesondere wenn es keine ausreichende Behandlung gibt oder die Blutzuckerwerte unbemerkt zu hoch liegen, kommt es aber auf Dauer zu schwerwiegenden Symptomen. Dann werden unter Umständen Blutgefäße und Nerven irreversibel geschädigt, was gravierende Folgen für sämtliche Organe hat. Die zwei häufigsten Langzeitsymptome sind:

  1. Schäden an Blutgefäßen
  2. Schäden an Nerven

Nervenschäden durch Diabetes mellitus

senior-hand-wird-gehalten Diabetes kann zur sogenannten diabetischen Neuropathie führen. Durch Diabetes passiert es mitunter, dass die Reizweiterleitung durch die Nerven nicht mehr einwandfrei funktioniert. Die Beschwerden beginnen meist an den Füßen und äußern sich anfangs durch Kribbeln, Taubheit oder Gefühle der Wärme oder Kälte.

Allerdings können auch Nerven betroffen sein, die mit Organen in Verbindung stehen. Dann führt die Neuropathie mitunter zu Schwindel, Blasenschwäche oder Magen-Darm-Problemen. Nervenschäden durch Diabetes sind zwar nicht heilbar, lassen sich jedoch durch die richtige Therapie verzögern oder sogar aufhalten.

Meist sind dabei die peripheren Nerven betroffen. In der Regel entwickelt sich dieses Symptom schleichend und langsam – manche Betroffene merken jahrelang gar nichts. Nervenschäden sollten jedoch in jedem Fall ernstgenommen werden. Wird beispielsweise ein diabetischer Fuß in Folge der Neuropathie nicht ausreichend behandelt, kann es schlimmstenfalls passieren, dass der Fuß irgendwann teilweise oder ganz amputiert werden muss.

Schäden an Blutgefäßen durch Diabetes mellitus

Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel löst Veränderungen an den Wänden der kleinsten Blutgefäße aus. Mit der Zeit werden auch größere Blutgefäße betroffen. Durch diese Gefäßschäden kommt es zu Durchblutungsstörungen, die bis zum völligen Verschluss ganzer Blutgefäße führen. Dies kann sämtliche Organe des Körpers betreffen – schlimmstenfalls auch Herz und Gehirn. Sind die Blutgefäße dieser Organe verengt oder verstopft, ist das Risiko hoch, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden.

Auch andere Organe sind oft beeinträchtigt. Schäden an den Blutgefäßen der Netzhaut des Auges, die man als diabetische Retinopathie bezeichnet, können Symptome wie Sehunschärfe, eingeschränktes Farbensehen, Lichtblitze und sogar Erblindung nach sich ziehen. Durch Schäden der Blutgefäße in der Haut ist diese anfälliger für den Befall durch Keime. Außerdem heilen Wunden schlechter und werden schnell chronisch, was das Entstehen des oben genannten „diabetischen Fußes“ begünstigt.

Typen von Diabetes mellitus

Medizinisch unterscheidet man verschiedene Formen von Diabetes, die man als Typ 1, Typ 2 und Typ 3 bezeichnet. Typ 1 und Typ 2 sind die beiden Hauptformen – 90 bis 95 Prozent aller Erkrankten leiden an Diabetes Typ 2. Daneben gibt es noch den sogenannten Schwangerschaftsdiabetes. Diese während einer Schwangerschaft auftretende Störung des Blutzuckerspiegels verschwindet in der Regel mit dem Ende der Schwangerschaft von selbst. Sie erhöht jedoch das Risiko, später an einer anderen Form von Diabetes zu erkranken.

Mehr zu den Typen von Diabetes mellitus finden Sie hier.

Diabetes mellitus Typ 1

Beim Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Abwehrsystem jene Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift, die für die Produktion von Insulin zuständig sind. In der Folge ist der Körper nicht mehr in der Lage, selbst ausreichend Insulin zu produzieren. Durch den absoluten Insulinmangel wiederum kann die Glukose, die durch die Nahrung aufgenommen wird, nicht mehr richtig verstoffwechselt werden.

Da Typ 1 Diabetes angeboren ist, tritt er hauptsächlich bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Er ist leider nicht heilbar und wird behandelt, indem Betroffene ihr Leben lang Insulin künstlich zuführen. Dabei muss die Insulindosis immer wieder neu angepasst werden, um die Blutglukose möglichst stabil zu halten. Gelingt dies, können schwerwiegende Folgeerkrankungen weitestgehend verhindert werden.

Diabetes mellitus Typ 2

Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form der Diabetes-Erkrankung. Meist gibt es bei Betroffenen eine genetische Disposition. Doch auch Lebensstilfaktoren spielen für die Entstehung eine wichtige Rolle. Bei dieser Diabetes-Form wird zwar ausreichend Insulin produziert, dieses kann jedoch von den Körperzellen schlecht aufgenommen werden. Dieses Problem nennt man auch Insulinresistenz. Diese kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein, was Diabetes-Typ-2 zu einem unglaublich vielschichtigen Beschwerdebild macht.

Früher wurde Typ-2-Diabetes als Altersdiabetes bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch nicht mehr aktuell, da vermehrt auch jüngere Menschen erkranken. Die Hauptrisikofaktoren sind Übergewicht, eine ungesunde Ernährung und ein Mangel an Bewegung. So ist die Minimierung dieser Faktoren – durch eine angepasste Ernährung und ein regelmäßiges Sportpensum – ein wichtiger Baustein der Therapie.

Diabetes mellitus Typ 3

Typ-3-Diabetes ist eine eher seltene Sonderform. Die Ursachen dieser Art von Diabetes liegen in anderen Grunderkrankungen, genetischen Defekten oder in der Folge von Therapien. Durch Virusinfektionen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Alkoholismus gerät der Blutzuckerspiegel aus dem Lot. Damit einher gehen dann die typischen Symptome. Die Therapie von Typ-3-Diabetes richtet sich jeweils nach der Ursache des Auftretens dieser Problematik.

Wie wird Diabetes mellitus behandelt?

Da das Grundproblem von Diabetes-Betroffenen in ihrem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel zu finden ist, zielt die Therapie darauf ab, diesen langfristig zu senken. Dies kann sowohl durch nicht-medikamentöse Maßnahmen als auch über spezielle Diabetes-Medikamente gewährleistet werden. Insbesondere das regelmäßige Messen des Blutzuckerspiegels ist wichtig, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen. Blutzuckersenkende Tabletten werden oral eingenommen. Menschen mit fortgeschrittener Erkrankung oder allgemein Typ-1-Diabetes müssen jedoch häufig auch Insulin spritzen. Welches Medikament konkret zum Einsatz kommt, hängt von der Art der Erkrankung sowie vom Schweregrad ab.

Nicht-medikamentöse Behandlung von Diabetes

gespraech-mann-aerztin Insbesondere bei Diabetes-Typ-2 gibt es eine Vielzahl nicht-medikamentöser Maßnahmen, mit denen sich gute Behandlungserfolge erzielen lassen. Besonders eine vielseitige und ausgewogene Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Diese sollte möglichst fettarm sowie kohlenhydrat- und ballaststoffreich sein.

Auch die Nahrungsmenge gilt es an die jeweiligen individuellen Bedürfnisse anzupassen: Übergewichtige reduzieren ihre Nahrungsmenge, um abzunehmen, Normalgewichtige essen so viel, dass sie ihr Gewicht halten und Untergewichtige essen etwas mehr, um Gewicht zuzulegen. Ein praktisches Hilfsmittel, um das eigene Gewicht einzuordnen, ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI).

Zusätzlich hat Bewegung positive Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Sie sorgt dafür, dass die Zellen insgesamt sensibler für Insulin sind und dieses so wieder besser verwertet werden kann. Dabei müssen es keine stundenlangen, schweißtreibenden Sporteinheiten sein. Schon eine halbe Stunde spazieren zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren kann die Insulinaufnahme verbessern. Um das eigene Aktivitätsniveau im Blick zu behalten, hilft es, sich beispielsweise eine Schrittzähler-App zu installieren und zu versuchen, jeden Tag eine gewisse Anzahl an Schritten zurückzulegen.

Medikamentöse Behandlung von Diabetes mellitus

beipackzettel-lesen Sollten sich die Blutwerte trotz einer Ernährungsumstellung regelmäßigem Sportprogramm nicht verbessern, kann es nötig werden, zu speziellen Diabetes-Medikamenten zu greifen. Dabei handelt es sich zunächst meist um oral eingenommene Antidiabetika – also blutzuckersenkende Medikamente. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, die dabei in Frage kommen. Die Behandlung beginnt in der Regel mit dem Arzneimittel Metformin. Dieser Wirkstoff hemmt die Freisetzung von Zucker und verbessert die Insulinwirkung. Oftmals führt er auch als praktischer Nebeneffekt zu einer Gewichtsabnahme.

Diabetiker, die Metformin nicht vertragen, werden stattdessen häufig mit Sulfonylharnstoffen behandelt. Diese Stoffe regen die Bauchspeicheldrüse dazu an, bereits vorhandenes Insulin freizusetzen. Es ist jedoch besonders wichtig, auf die passende Dosis zu achten, da als Nebenwirkung gefährliche Unterzuckerungen auftreten können. Schließlich gibt es noch Gliptine, Glukosurika und andere Antidiabetika. Welches Medikament am besten geeignet ist, sollte stets in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und unter Einbezug sämtlicher individueller Voraussetzungen entschieden werden.

Bei Diabetes-Typ-2 ist es in der Regel so, dass die Bauchspeicheldrüse die Insulinresistenz der Zellen für eine gewisse Zeit ausgleichen kann, indem sie mehr Insulin produziert. Nach einigen Jahren kommt es jedoch mitunter zur völligen Erschöpfung dieses wichtigen Organs und es wird schlichtweg kein Insulin mehr produziert. Tritt dieser absolute Insulinmangel ein – ähnlich wie bei Typ-1-Diabetes – muss Insulin von nun an künstlich zugeführt werden. Dafür müssen Betroffene lernen, sich selbst regelmäßig Insulin in ihrer jeweils indizierten Dosis zu spritzen.

Folgerkrankungen von Diabetes mellitus

Ist der Blutzucker über einen langen Zeitraum zu hoch, kann es zu gefährlichen Folgeschäden kommen. Dabei sind besonders die Blutgefäße und die Nerven betroffen. Gefährliche Komplikationen sind Schlaganfälle und Herzinfarkte. So entwickeln Diabetes-Patienten im Gegensatz zu gesunden Menschen zwei- bis dreimal so oft eine Herzschwäche im Laufe ihres Lebens. Außerdem ist Diabetes einer der Hauptgrund dafür, dass Menschen an Nierenversagen erkranken und regelmäßig zur Dialyse gehen müssen.

Das sind die häufigsten Folgeerkrankungen:

  • Koronare Herzkrankheit
  • Schlaganfall
  • Erkrankung der Augen, Erblindung
  • Erkrankung der Nieren
  • Polyneuropathien
  • Diabetisches Fußsyndrom
  • Sexualstörungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Hautinfektionen
  • Zahnprobleme

Psychologische Beeinträchtigungen durch Diabetes

senior-schaut-ernst-mantel-klein Diabetes ist nicht nur eine ernsthafte chronische Krankheit, sondern stellt häufig auch eine erhebliche psychische Belastung dar. Die Veränderung von Ernährungsgewohnheiten und eines Lebensstiles, den man möglicherweise bereits seit vielen Jahren gepflegt hat, erfordert Geduld und Aufmerksamkeit. Die Aussicht auf mögliche Folgeerkrankungen kann zusätzliche noch Ängste schüren. Aus diesen Gründen fühlen sich Diabetiker vor allem anfangs oft stark überfordert.

Dazu kommt, dass Diabetiker ein erhöhtes Risiko haben, an einer psychischen Störung zu leiden. Die häufigsten komorbiden Störungen sind Ängste und Depressionen. So erkranken Diabetiker zum Beispiel doppelt so oft an Depressionen wie Nicht-Diabetiker. Doch auch umgekehrt trifft der Zusammenhang zu: Menschen, die unter Depressionen leiden, erkranken auch im Laufe ihres Lebens häufiger an Diabetes.

Außerdem bleibt auch ein großer Teil der depressiven Erkrankungen unentdeckt. Betroffene, die unter Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Hoffnungslosigkeit leiden, ziehen sich oft zurück und vernachlässigen ihre sozialen Kontakte, was das frühe Erkennen der Störung deutlich erschwert. Wenn Ärzte bei Routinekontrollen also auch Depressionen aufdecken möchten, ist es wichtig, dass sie dementsprechend geschult sind und ihren Patienten konkrete Fragen stellen.

Angststörungen und Diabetes

Neben Depressionen kommt es auch überproportional häufig dazu, dass Diabetiker Angststörungen entwickeln. Auch hier gibt es Wechselwirkungen: So können Ängste dazu führen, dass es deutlich erschwert ist, eine gute Diabetesbehandlung zu erhalten. Leiden Diabetiker beispielsweise unter Angst vor Unterzuckerung oder Spritzen, wird es schwierig sein, die Therapie durchzuführen.

Manche Betroffene haben auch derartige Angst vor einer Gewichtszunahme, dass sie eine Essstörung entwickeln. Ein bekanntes Phänomen ist das sogenannte Insulin Purging. Diabetiker spritzen sich dabei bewusst zu wenig Insulin, um so vermehrt Glukose auszuscheiden und zusätzliche Kalorien zu verbrauchen. Es handelt sich dabei um ein äußerst gefährliches Verhalten, welches eine Vielzahl an Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann.

Ist Diabetes heilbar?

Vor noch 10 bis 20 Jahren galt Diabetes als eine Erkrankung, mit der man unweigerlich bis zum Ende seiner Tage würde leben müssen. Im Falle von Diabetes-Typ-1 ist das leider auch der Fall. Anders jedoch bei Typ-2-Diabetes, welcher unter anderem durch einen ungesunden Lebensstil ausbricht. Doch die gute Nachricht, die daraus resultiert: Mittlerweile gehen viele Mediziner davon aus, dass Typ-2-Diabetes grundsätzlich heilbar ist, wenn eine Veränderung des Lebensstils konsequent umgesetzt wird.

Die Insulinresistenz, die bei Typ-2-Diabetes entsteht, hat oft eine Überlastung des Körpers mit zu vielen Kohlenhydraten, gepaart mit fehlender Bewegung als Ursache. Wenn jedoch die Risikofaktoren, die zum Entstehen der Krankheit führten, jedoch minimiert werden, können sich auch die Diabetessymptome wieder zurückbilden. Wichtig ist es, dass man diszipliniert am Ball bleibt. So liegen die Heilungschancen bei einem Diabetes-Patienten, der überschüssiges Gewicht verliert und einen gesunden Lebensstil etabliert, bei über 80 Prozent. Dies erhöht im Übrigen auch die Lebens­erwartung um ein Vielfaches.

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Unterstützungsangebote und Leistungen

Gerade im Alter ist Diabetes oft nicht die einzige Erkrankung, von der ein Mensch betroffen ist. Wenn Sie sich um einen kranken oder pflegebedürftigen Menschen kümmern, haben Sie mitunter Anspruch auf vielseitige Unterstützungsangebote sowie Geld- und Sachleistungen von der Pflegekasse. Eine gute Anlaufstelle für Erkrankte und Angehörige ist die Deutsche Diabetes-Hilfe, kurz diabetesDE. Die Deutsche Diabetes-Hilfe ist die führende deutsche Gesundheitsorganisation für mehr als 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus.

Wenn Ihr Angehöriger einen Pflegegrad hat, erhalten Sie außerdem Zuschüsse in Geld- und Sachform von der Pflegekasse, um die Pflege zu finanzieren. Sie sollten den Antrag so früh wie möglich stellen. Bereits ab dem Zeitpunkt des Antrags haben Sie Anspruch auf Pflegegeld. Der Pflegegrad wird bei einer persönlichen Begutachtung in der häuslichen Umgebung anhand einer Punkteskala von 0-100 vergeben. Es gibt insgesamt fünf Pflegegrade, je nach Ausmaß der körperlichen und geistigen Einschränkungen.

Hilfe bei der häuslichen Pflege

pflegerin-und-seniorin-garten-rollstuhl Wenn Sie einen Angehörigen häuslich pflegen, haben Sie allerhand zu tun. Nicht selten geht dabei die eigene Freizeit verloren. Das muss nicht sein – für die Pflege zu Hause gibt es viele Möglichkeiten, tatkräftige Unterstützung zu erhalten. Wenn ein Pflegegrad vorhanden ist, beteiligt sich die Pflegekasse an den Kosten der Pflege.

Eine beliebte Hilfe ist die sogenannte 24 Stunden Pflege. Auch wenn es der Name suggeriert, arbeitet eine 24 Stunden Pflegekraft natürlich nicht rund um die Uhr. Es handelt sich viel mehr um eine Betreuung in häuslicher Gemeinschaft. Das heißt, dass die Pflegekraft für die Dauer der Unterstützung beim Pflegebedürftigen einzieht. Im Notfall ist so immer jemand vor Ort. Das ist besonders dann hilfreich, wenn man als Angehöriger nicht in der direkten Nähe wohnt oder aufgrund von beruflichen oder privaten Verpflichtungen oft längere Zeiträume nicht da sein kann.

Die 24 Stunden Pflegekraft übernimmt Grundpflege, Haushalt und Betreuung Ihres Angehörigen. Auch eine Seniorenbetreuung kann diese Aufgaben ebenfalls übernehmen und eignet sich dann, wenn nicht täglich Unterstützung benötigt ist. Preislich liegt die Seniorenbetreuung zwischen 25 - 35 Euro pro Stunde. Wenn mehr als vier Stunden pro Tag Hilfe nötig ist, ist die 24 Stunden Pflege günstiger als eine stundenweise Seniorenbetreuung.

Zuschüsse für ein barrierefreies Zuhause

treppenlift-seniorin-geschwungene-treppe Mit dem Alter oder zunehmenden körperlichen Einschränkungen treten oft Barrieren im Wohnumfeld ans Tageslicht. Wer einen Pflegegrad hat, erhält von der Pflegekasse einen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro über die Wohnumfeldverbesserung. Dieses Zuschussprogramm der Pflegekasse kann beispielsweise genutzt werden, um ein Badezimmer altersgerecht umzubauen oder einen Treppenlift zu finanzieren.

Die Höhe des Pflegegrads ist für diese Förderung nicht entscheidend. Jeder Pflegebedürftige, egal ob Pflegegrad 1, 2, 3, 4 oder 5 hat Anspruch auf diesen Zuschuss. Nicht genutzte Beträge verfallen nicht, sondern können für andere Maßnahmen genutzt werden. Oft können durch die zur Verfügung gestellten 4.000 Euro ganze Umbauten ohne Eigenanteil finanziert werden. Der Umbau von einer Badewanne in eine ebenerdige Dusche startet bei Kosten von 4.000 Euro, ein Treppenlift ist bereits ab 3.800 Euro erhältlich.

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Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der entweder ein absoluter oder ein relativer Insulinmangel entsteht. Dadurch, dass das Insulin nicht mehr richtig in die Zellen aufgenommen wird, verbleibt es im Blut, was zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt.

Man unterscheidet hauptsächlich zwei Typen von Diabetes mellitus: Diabetes Typ 1 und Typ 2 – wobei Typ 2 mit etwa 90 Prozent den Großteil aller Diabetes-Erkrankungen ausmacht. Unter Diabetes Typ 3 versteht man eine Erkrankung, die verschiedene genetische oder krankheitsbedingte Ursachen haben kann, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führen.

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten bei Diabetes mellitus. Als nichtmedikamentöse Therapie bezeichnet man die Veränderung von Lebensstilfaktoren und das Etablieren eines gesunden Essverhaltens. Zusätzlich können blutzuckersenkende Medikamente sowie Insulinspritzen Teil der Therapie sein.

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper die eigenen insulinproduzierenden Zellen angreift, wodurch ein absoluter Insulinmangel entsteht. Bei Diabetes Typ 2 jedoch liegt die Ursache des Insulinmangels darin, dass die Körperzellen resistent gegenüber dem Hormon geworden sind und es schlechter verwerten können. Diabetes Typ 2 ist somit keine Autoimmunerkrankung, sondern häufig eine Frage des Lebensstils.

Unbehandelt kann Diabetes mellitus mit einer Vielzahl gefährlicher Folgeerkrankungen einhergehen. Diese betreffen hauptsächlich die Nerven und die Blutgefäße. Auch die Psyche kann durch eine Diabetes-Erkrankung stark belastet werden und beispielsweise depressive Symptome zeigen.

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