Orthopädische Hilfsmittel
Hilfe zur Erhaltung und Wiederherstellung der Beweglichkeit
Orthopädische Hilfsmittel gehören zu den Hilfsmitteln, die in bestimmten Fällen erforderlich sind, um den Erfolg einer medizinischen Behandlung zu unterstützen, eine drohende Behinderung zu verhindern oder eine bestehende Behinderung auszugleichen. Hilfsmittel dienen dazu, eine Ersatzfunktion zu übernehmen, Unterstützung zu bieten oder eine Entlastung zu ermöglichen.
Wir haben Ihnen einen Überblick zu orthopädischen Hilfsmitteln zusammengestellt:
Definition: Was sind orthopädische Hilfsmittel?
Was sind gängige orthopädische Hilfsmittel?
Benötige ich eine ärztliche Verordnung?
Welche weiteren Hilfen gibt es?
In den häufigsten Fragen finden Sie eine Zusammenfassung.

- Diese Hilfsmittel sind medizinische Geräte oder Ausrüstungen.
- Es gibt unterschiedliche Arten orthopädischer Hilfsmittel.
- Die Krankenkasse übernimmt die Kosten mit Rezept.
Definition: Was sind orthopädische Hilfsmittel
Orthopädische Hilfsmittel sind medizinische Geräte oder Ausrüstungen, die dazu dienen, Menschen mit Erkrankungen, Verletzungen oder Behinderungen zu unterstützen. Sie helfen die Mobilität zu verbessern, Fehlstellungen zu korrigieren, Schmerzen zu lindern oder den Heilungsprozess nach einer Operation oder Verletzung zu fördern.
Häufige orthopädische Hilfsmittel
Wir haben Ihnen die häufigsten orthopädischen Hilfsmitteln zusammengefasst. Zu diesen zählen unter anderem:
Bandagen
Bandagen können vielseitig eingesetzt werden. Sie helfen bei Muskel- und Gelenksbeschwerden und stützen den Bewegungsapparat. Eine Bandage besteht aus festem dehnbaren Gewebe und wird an der betroffenen Körperstelle angebracht, wo Schutz oder Stabilisierung erforderlich ist. Zudem bietet sie Unterstützung und Entlastung für Gelenke und Knochen, während sie gleichzeitig die Beweglichkeit bewahrt.
Häufige Bandagen sind unter anderem Ellenbogenbandagen, Handgelenkbandagen, Rückenbandagen und Knie- und Sprunggelenkbandagen. Bandagen kommen nicht nur im Zuge eines Heilungsprozesses zum Einsatz, sondern werden vor allem im Sport auch als prophylaktisches Hilfsmittel verwendet. Werden starre Elemente in Bandagen eingearbeitet, können Sie auch den Orthesen angehören.
Orthesen
Eine Orthese ist ein Hilfsmittel, das äußerlich am Körper angebracht wird, um den Bewegungsapparat zu entlasten, zu stabilisieren oder zu korrigieren. Sie wird bei Problemen mit Knochen, Gelenken oder Muskeln eingesetzt. Zu den verwendeten Materialien einer Orthese zählen beispielsweise Silikone, (Kunst-) Stoffe und Metalle. Zu den gängigsten Orthesen zählen:
- Halskrausen
- Schulterorthesen
- Ellenbogenorthesen
- Rückenorthesen
- Handgelenkorthesen
- Knieorthesen
- Sprunggelenksorthesen
- Fußorthesen
Welche Art und wann eine Orthese notwendig ist, entscheidet der Arzt. Dieser sowie die Experten aus dem Sanitätshaus überprüfen, ob die Orthese ihren Zweck erfüllt und unterstützen Sie, bei der korrekten Tragweise.
Orthopädische Schuhe
Orthopädische Schuhe werden mit einer individuellen Passform entwickelt, um den Fuß des Trägers optimal zu entlasten und zu unterstützen. Mithilfe von speziellen Einlagen kann die Fußgesundheit zusätzlich verbessert werden. Je nach Bedarf können verschiedene Arten von Schuhen eingesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel:
- Einlagenschuhe
- Diabetikerschuhe
- Orthesenschuhe
- Therapieschuhe
Orthopädische Einlagen
Individuell angefertigte Einlagesohlen für Schuhe, die zur Korrektur oder Linderung von Fußproblemen eingesetzt werden, nennt man orthopädische Einlagen. Die Sohlen werden aus unterschiedlichen Materialien angefertigt und je nach Bedarf und Diagnose kommen verschiedene Einlagentypen zum Einsatz. Grundsätzlich kann man zwischen sechs Einlagentypen unterscheiden:
- Bettungseinlagen zur Entlastung
- Stützende Einlagen
- Schaleneinlagen
- Verkürzungsausgleiche
- Einlagen mit Korrekturbacken
- Sonderanfertigungen bei schweren Fußfehlformen
Gehhilfen
Gehhilfen zählen auch zu orthopädischen Hilfsmitteln. Sie werden eingesetzt, um Gelenke, insbesondere Hüft-, Knie-, oder Sprunggelenke, zu entlasten. Zudem sorgen sie für einen stabilen und sicheren Gang.
Zu den Gehhilfen gehören unter anderem:
- Rollatoren
- Krücken
- Gehstöcke
- Gehwagen
Rollstühle zählen ebenfalls zu orthopädischen Hilfsmitteln. Damit haben Personen, die zeitweise oder dauerhaft in ihrem Gang eingeschränkt sind, die Möglichkeit sich fortzubewegen. Auch hier gibt es unterschiedliche Modelle, die an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werden.
Wird ein Rezept für die Versorgung benötigt?
Bei Beschwerden wird ein Arzt feststellen, ob und welches Hilfsmittel Sie benötigen. Es ist auf jeden Fall ratsam, dass Sie sich vom Orthopäden ein Rezept ausstellen lassen. Damit können Sie anschließend ein Fachgeschäft, wie ein Sanitätshaus, aufsuchen.
Mit Rezept übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das Hilfsmittel, sofern es im Hilfsmittelverzeichnis registriert ist. Sie müssen lediglich die gesetzliche Zuzahlung leisten. Wichtig ist, dass ein Rezept folgendes enthält:
- Die medizinische Notwendigkeit.
- Das konkrete Hilfsmittel.
- Weitere Angaben wie Diagnose und Menge.
Die genauen Anforderungen an ein Rezept und alles zur Kostenübernahme, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Weitere Hilfen für Ihren Alltag
Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die den Alltag und die Pflege erleichtern und die Pflegebedürftigen in ihrer Selbstständigkeit unterstützen können. Ein Elektromobil beispielsweise kann die Mobilität erheblich verbessern und ermöglicht es den Betroffenen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen. Die Kosten für ein solches Mobil können oft von der Krankenkasse übernommen werden, was eine zusätzliche Entlastung darstellt.
Auch der Umbau des eigenen Zuhauses in ein barrierefreies Heim bietet eine große Entlastung. Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, wie der Einbau von Treppenliften oder Badsanierungen, sorgen für eine sicherere und selbstständigere Fortbewegung im eigenen Zuhause. Solche Anpassungen tragen maßgeblich zur Erhaltung der Lebensqualität bei und ermöglichen es den Betroffenen, länger in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben.

Gut zu wissen: 4.180 Euro Zuschuss
Für viele Menschen wird die Treppe im Laufe des Lebens zum Hindernis. Das führt im eigenen Wohnumfeld zu deutlichen Einschränkungen. Ein Treppenlift sorgt hier für Entlastung.
Ihnen oder Ihrem Angehörigen stehen mit Pflegegrad bis zu 4.180 Euro Zuschuss von der Pflegekasse für die sogenannte Wohnumfeldverbesserung zu. Ein Treppenlift, der Umbau einer Badewanne zu einer ebenerdigen Dusche oder auch der Einbau einer Badewannentür gehören zu den wohnumfeldverbessernden Maßnahmen.
- Alles über Zuschüsse & Förderungen
- Praktische Checklisten und Tipps
- Die Vor- und Nachteile im Überblick
Antworten auf die häufigsten Fragen

Orthopädische Hilfsmittel dienen wie andere Hilfsmittel dazu, eine drohende Behinderung zu verhindern, eine bestehende Behinderung auszugleichen oder den Erfolg einer medizinischen Behandlung zu unterstützen. Orthopädische Hilfsmittel werden im speziellen dafür eingesetzt, die Mobilität von Personen zu verbessern, Fehlstellungen zu korrigieren und Schmerzen zu lindern.
Es gibt unterschiedliche Arten von orthopädischen Hilfsmitteln. Zu den gängigsten zählen:
- Orthesen
- Bandagen
- Orthopädische Schuhe und Einlagen
- Gehhilfen und Rollstühle
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert ein Rezept von Ihrem Arzt ausstellen zu lassen. Dieser kann auch genau beurteilen, welches Hilfsmittel für Ihre Beschwerden sinnvoll ist.
Mit einem Rezept übernimmt die Krankenkasse die Kosten des Hilfsmittels. Dafür müssen jedoch bestimmte Anforderungen erfüllt sein.
Wir beraten Sie umfassend und kostenlos über das Thema häusliche Pflege sowie über weitere Unterstützungsmöglichkeiten. Auf Wunsch stellen wir Ihnen einen Kontakt zu passenden Anbietern in Ihrer Region her.
