Gewalt in der Pflege
Grenzen der Fürsorge: Wenn Pflege zur Gewalt wird
Pflege umfasst die Unterstützung von Menschen, die in ihrem Alltag auf Hilfe angewiesen sind, insbesondere wenn Herausforderungen des alltäglichen Lebens nicht mehr eigenständig gemeistert werden können. Durch die Pflegetätigkeit entsteht zwischen dem Pflegebedürftigen und der Pflegeperson eine Vertrauensbeziehung, die oftmals auch an ihre Grenzen stößt.
Das Thema Gewalt in der Pflege gewinnt immer mehr an Bedeutung. Vor allem in der Altenpflege erfahren pflegebedürftige Personen vermehrt Gewalt. Doch auch die Zahl der Übergriffe gegenüber Pflegepersonen steigt an. Gewalterfahrungen dürfen in der Pflege nicht zum Alltag werden. Daher ist es wichtig, dass alle Beteiligten die Anzeichen erkennen und Gewalt vorbeugen können, um eine vertrauensvolle und liebevolle Pflegeumgebung zu schaffen.
Erfahren Sie hier alles zum Thema Gewalt in der Pflege:
Definition: Was bedeutet Gewalt in der Pflege?
Welche Formen kann Gewalt im Pflegealltag annehmen?
Folgen von Gewalt: Welche Auswirkungen sind möglich?
Wie kann es zur Gewalt kommen?
Maßnahmen zur Gewaltprävention
Verhinderung von Überlastung: Unersützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige
In den häufigsten Fragen finden Sie alle Informationen zusammengefasst.

- Gewalt kann von allen an der Pflege beteiligten Personen ausgehen.
- Es bestehen unterschiedliche Formen von Gewalt.
- Jede Form von Gewalt kann gesundheitliche Auswirkungen haben.
Definition: Gewalt in der Pflege
Gewalt kann in verschiedenen Formen auftreten und sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende betreffen. Doch wo beginnt Gewalt und wie wird diese definiert? Jeder Mensch nimmt Gewalt individuell auf und das ist oftmals abhängig von persönlichen Erfahrungen, gesellschaftlichen Normen und kulturellen Werten.
Eine genaue Definition von Gewalt hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestimmt:
"Gewalt ist der absichtliche Gebrauch von angedrohtem oder tatsächlichem körperlichen Zwang oder physischer Macht gegen die eigene oder eine andere Person, gegen eine Gruppe oder Gemeinschaft, der entweder konkret oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verletzungen, Tod, psychischen Schäden, Fehlentwicklungen oder Deprivation führt."1
Wer kann Gewalt ausüben oder erfahren?
Oftmals findet Gewalt im Verborgenen statt und ist nicht immer leicht zu erkennen. Besonders gefährdet sind ältere pflegebedürftige Menschen, da sie sich schlechter äußern oder wehren können. Im Besonderen Menschen mit Demenz können hiervon schwer betroffen sein, da sie sich aufgrund ihrer Erkrankung nicht an die Geschehnisse erinnern oder Erlebtes wiedergeben können.
Umgekehrt ist es ebenso möglich, dass Pflegekräfte, pflegende Angehörige oder andere Pflegebedürftige Opfer von Übergriffen durch Pflegebedürftige werden. Wenn die Gewalt von nahestehenden Personen ausgeht, kann die enge Beziehung zu einer zusätzlichen emotionalen Belastung führen.
Wie kann es zur Gewalt kommen?
Gewalt ist nicht in jedem Fall böswillig, manchmal wird diese unbewusst und unbeabsichtigt ausgeübt. Unterschiedliche Faktoren können als Auslöser für Gewalt in der Pflege agieren. Oft führt jedoch Überforderung oder Überlastung dazu, in kritischen Situationen die Geduld zu verlieren und somit gewalttätiger zu reagieren.
Was zählt zur Gewalt in der Pflege?
Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen, sondern kann sich auch durch Gesten oder Worte äußern. Grundsätzlich hat jeder Mensch eine eigene Wahrnehmung und empfindet Gewalt anders. Die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) unterteilt die Gewalt in der Pflege in sechs Formen:3
- körperliche Gewalt
- psychische Gewalt
- sexuelle Gewalt
- Vernachlässigung
- finanzieller Missbrauch
- freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM)
Formen von Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen
Gewalt kann in unterschiedlichen Formen erscheinen und ist oftmals nicht direkt als diese erkennbar. Es ist daher wichtig, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie verschieden Gewalt in der Pflege aussehen kann.
Körperliche Gewalt
Zu einer der offensichtlichsten Gewaltformen zählt die körperliche Gewalt. Diese kann sich in Form von Schlägen, Schütteln, Kratzen und dem absichtlichen unbequemen hinlegen oder hinsetzen des Pflegebedürftigen zeigen. Auch grobes Pflegen oder das Ausführen von Pflegemaßnahmen gegen den Willen der pflegebedürftigen Person fällt unter die körperliche Gewalt.
Psychische Gewalt
Der angemessene Umgang mit Pflegebedürftigen geht weit über die körperliche Betreuung hinaus, denn auch psychische Gewalt kann dem Hilfsbedürftigen schwer schaden. Im Pflegealltag treten oft belastende und herausfordernde Situationen auf. Entscheidend ist jedoch, dass Pflegende Ruhe bewahren.
Zu psychischer Gewalt zählt nicht nur das Anschreien, Beschimpfen oder Drohen, sondern auch das Demütigen, Ignorieren, Bloßstellen und Beleidigen der pflegebedürftigen Person. Des Weiteren sollte dem Pflegebedürftigen selbst überlassen sein, wie er seinen Tag gestalten darf und welche Kontakte er pflegt. Das Ausüben psychischer Gewalt ist in keinem Fall hilfreich und gerechtfertigt und kann zudem tiefe seelische Verletzungen hinterlassen.
Freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM)
Freiheitsentziehende Maßnahmen werden häufig damit begründet, dass sie Pflegebedürftige vor Gefahren oder Unfällen schützen sollen. Im Gegenteil bergen sie jedoch hohe gesundheitliche Risiken. Zudem hat jeder Mensch das Recht sich frei zu bewegen, auch pflegebedürftige Personen.
Zu typischen Maßnahmen zählen das Anschnallen oder Festbinden an Betten, das Entwenden von Hilfsmitteln wie Gehstöcken, Brillen oder Prothesen, das Einschließen einer Person oder auch die Gabe von ruhigstellenden Medikamenten. Da freiheitsentziehende Maßnahmen stark in die Grundrechte eines Menschen eingreifen, wurden diese streng gesetzlich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) unter § 1831 geregelt.4
Vernachlässigung
Pflegebedürftige Menschen benötigen die Hilfe von Pflegefachkräften oder pflegenden Angehörigen. Wird diese notwendige Hilfe nicht geleistet, spricht man von Vernachlässigung. Diese Form von Gewalt kann sich auf körperlicher, emotionaler oder geistiger Ebene äußern. Vernachlässigung pflegebedürftiger Personen tritt sowohl in der professionellen Pflege als auch in der häuslichen Pflege auf.
Wie bei allen Gewaltformen kann Vernachlässigung bewusst oder unbewusst geschehen. Oftmals ist Zeitmangel oder Überlastung die Ursache für unzureichende Pflege. Beispiele für Vernachlässigung umfassen schlechte Pflege und Betreuung, das Ignorieren der Bedürfnisse von Pflegebedürftigen, nicht ausreichende Unterstützung oder langes auf Hilfe warten lassen.
Finanzieller Missbrauch
Auch wenn Pflegebedürftige gesundheitlich und in manchen Fällen auch mobil eingeschränkt sind, haben Sie Anspruch auf ihr Vermögen und dürfen darüber frei verwalten. Finanzielle Ausnutzung ist oft nicht direkt zu erkennen, kann jedoch schon bei Kleinigkeiten beginnen.
Von finanziellem Missbrauch wird zum Beispiel gesprochen, wenn der Zugang zum Vermögen abgeschnitten wird, ungerechtfertigt über Ausgaben entschieden wird, Geschenke erzwungen oder Geld beziehungsweise Wertgegenstände entwendet werden.
Sexuelle Gewalt
Sexualisierte Gewalt gilt als die versteckteste Form von Gewalt gegen ältere Menschen und die meisten Vorfälle bleiben im Verborgenen. Pflegebedürftige können sich oftmals nicht mitteilen oder wollen von den Ereignissen aufgrund von Angst oder Scham nichts berichten.
Sexuelle Übergriffe können von allen Personen ausgehen, mit denen Pflegebedürftige Kontakt haben. Zu sexualisierter Gewalt zählt unter anderem das Verletzen von Scham- oder Intimgrenzen, unerwünschtes Berühren, intimen Kontakt verlangen oder erzwingen und sexuelle Andeutungen zu machen.
Folgen von Gewalt im Pflegealltag
Gewalt kann sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Für betroffene Personen stellt gewalttätiges Verhalten eine zusätzliche Belastung dar und beeinträchtigt zudem die Beziehung zwischen den Beteiligten und dem gesamten Umfeld. Bei einem Vertrauensverlust kann die Folge auch aggressives Verhalten des Pflegebedürftigen gegenüber der pflegenden Person sein.
Jede Form von Gewalt kann mit psychischen Folgen einhergehen wie beispielsweise:
- Stress und Unruhe
- Angst und Verzweiflung
- Schlafprobleme
- Symptome einer Depression
- Antriebslosigkeit
- Aggressionen
Körperliche Folgen von Gewalt können je nach Gewaltform verschieden und schwerwiegend sein. Physische Gewalt kann beispielsweise zu Knochenbrüchen, Platzwunden, Blutergüssen oder Prellungen führen. Zu möglichen Folgen von Vernachlässigung zählen unter anderem Mangelernährung, Infektionen oder Druckgeschwüre.
Bei sexualisierter Gewalt können Verletzungen im Intimbereich oder die Übertragung von Geschlechtskrankheiten die Folge sein. Jegliche Form von Gewalt hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Pflegebedürftigen und kann in schlimmen Fällen sogar bis zum Tod führen.
Erkennen von Gewalt in der Pflege
Da Gewalt oftmals nicht gleich sichtbar ist, ist es wichtig, auf Veränderungen der pflegebedürftigen Person zu achten. Diese können das Verhalten oder körperliche Einschränkungen betreffen. Entdecken Sie auffällige Verletzungen oder erkennen eine Wesensveränderung bei Ihrem Angehörigen, ist es wesentlich, die Ursachen abzuklären.
Wie kommt es zur Gewalt in der Pflege?
Für Gewalt in der Pflege kann es verschiedene Gründe geben und der Grat zwischen Fürsorge und Gewalt ist meist schmal. Denn grundsätzlich zählt auch schon die morgendliche Körperhygiene zur Gewalt, wenn der Pflegebedürftige eventuell noch länger schlafen möchte.
Gewalt in der Pflege kann vielschichtige Ursachen haben und kommt sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Pflege vor. Nicht nur Pflegebedürftige können von Gewalt betroffen sein, sondern auch Pflegende. Häufig sind bei pflegebedürftigen Personen Unsicherheit, Verzweiflung oder Erkrankungen wie Demenz Auslöser für aggressives Verhalten.
Auf der anderen Seite werden Pflegepersonen oftmals gewalttätig, wenn sie unter extremer Erschöpfung leiden und sie keine Entlastungsmöglichkeiten haben. Zu weiteren Auslösern von Gewalt durch Pflegende zählt beispielsweise Wut und Verzweiflung, mangelndes Wissen sowie fehlende Kompetenzen zur Gewaltprävention.
Vor allem in der professionellen Pflege kann der herrschende Personalmangel und die damit verbundene Arbeitsüberlastung dazu führen, dass eine optimale Betreuung zeitlich nicht möglich ist und somit die Aggressivität im Pflegealltag gefördert wird.
Gewalt in der Pflege vorbeugen
Aufgrund vielfältiger Ursachen für Gewalt in Pflegesituationen müssen präventive Maßnahmen so gestaltet sein, dass Schutz- und Risikofaktoren mit einbezogen werden. Effektive Prävention von Gewalt in der Pflege setzt eine gesellschaftliche Sensibilisierung für die verschiedenen Gewaltformen und deren möglichen Situationen und Anzeichen voraus. Das ist besonders wichtig für das medizinische Fachpersonal, wie Pflegekräfte, aber auch für Angehörige, Besucher von Pflegeheimen und die Pflegebedürftigen selbst.
Des Weiteren ist es wichtig das Wissen und die Kompetenz weiterzuentwickeln, um zu verstehen, wie Gewalt entsteht, wie man sie erkennt und wie man dagegen vorgehen kann. Bestimmte Schulungen und Weiterbildungen können dabei helfen, diese Kompetenzen zu erlangen.
Maßnahmen zur Gewaltprävention
Ein gezieltes Vorgehen zur Prävention von Gewalt ist vor allem in der professionellen Pflege entscheidend. Hierbei ist ein klares Bewusstsein und eine eindeutige Haltung für eine gewaltfreie Pflege seitens aller Mitarbeitenden vorausgesetzt.
Bei der Schaffung einer entsprechenden Organisationskultur und der Bereitstellung von Ressourcen zur Gewaltprävention spielen Leistungspersonen einer Einrichtung eine maßgebliche Rolle. Zudem ist gut qualifiziertes Personal von zentraler Bedeutung für die Prävention von Gewalt und einen respektvollen Umgang im Pflegealltag.
Zu möglichen Maßnahmen der Gewaltprävention zählen:
- Werte und Normen festlegen
- Den Umgang mit Konflikten und Gewalt regeln
- Risiken und Einflussfaktoren für Gewalt identifizieren und reflektieren
- Kritische Situationen regelmäßig besprechen und gemeinsame angemessene Reaktionen fördern
- Arbeitsbedingungen verbessern
- Regelmäßige Fortbildungen und Schulungen zur Gewaltprävention
- Pflegende Angehörige und Pflegebedürftige aufklären und informieren
- Externe Unterstützung hinzuziehen
Gewalt vorbeugen
Die Prävention von Gewalt ist ein Zusammenspiel vieler Maßnahmen. Durch eine Haltung für gewaltfreie Pflege, einen respektvollen Umgang mit Pflegebedürftigen und das Aneignen von Wissen über Ursachen und Handlungsmöglichkeiten, können Pflegende maßgeblich dazu beitragen. Denn dadurch lassen sich viele gewaltvolle und schwierige Situationen vermeiden oder können rechtzeitig unterbrochen werden. Hilfreiche Methoden, um Gewaltsituationen vorzubeugen, sind zum Beispiel:
- Den Umgang mit der pflegebedürftigen Person beeinflussen.
- Die Pflegesituation beobachten und Ursachen für Aggressionen finden.
- Beratungsstellen nutzen und fachlichen Rat einholen.
- Kritische Situationen und das eigene Verhalten reflektieren und Beherrschung bewahren.
Wie können pflegende Angehörige eine Überlastung vorbeugen?
Pflegende Angehörige stehen oft vor großen Herausforderungen, die sowohl körperlich als auch psychisch belastend sein können. Damit Sie eine Überlastung vorbeugen können, haben wir Ihnen mögliche Unterstützungen zusammengefasst.
- Schulungen und Beratung
Pflegebedürftige Personen haben Anspruch auf eine kostenlose professionelle Pflegeberatung, die auf Wunsch auch von Angehörigen in Anspruch genommen werden kann. Diese Beratung bietet Informationen zu den Ansprüchen und Angeboten rund um das Thema Pflege. Welche Leistungen genutzt werden können, ist abhängig vom Pflegegrad des Pflegebedürftigen. Für genaue Informationen ist es ratsam, dass Sie sich an die zuständige gesetzliche Pflegekasse oder die private Pflegeversicherung wenden.
Zudem gibt es Pflegeschulungen und Kurse für pflegende Angehörige, die praktisches Wissen rund um die Pflege vermitteln. Diese Schulungen sind oft auch im eigenen Zuhause möglich. Weitere Informationen erhalten Sie bei der jeweiligen Pflegekasse oder privaten Pflegeversicherung.
Bei akuten Krisen gibt es verschiedene Krisentelefone, die Sie kurzfristig unterstützen.5 - Unterstützung im Pflegealltag
Angehörige müssen die Pflege zuhause nicht alleine übernehmen. Unterstützungsangebote wie ambulante Pflegedienste, eine 24 Stunden Pflege, eine stundenweise Seniorenbetreuung oder eine Haushaltshilfe helfen dabei, den Pflegalltag angenehmer zu gestalten.
In diesen Fällen übernehmen oder unterstützen professionell Pflegende bei der pflegerischen Tätigkeit oder im Haushalt, um Sie zu entlasten. Zuschüsse der Pflegekasse wie die Pflegesachleistungen oder der Entlastungsbetrag eignen sich hierbei gut zur Finanzierung der häuslichen Pflege. - Längere Auszeiten planen
Auszeiten zu nehmen ist vor allem für Pflegepersonen wichtig. Denn nur wenn Sie selbst gesund sind, können Sie einem anderen Menschen helfen. Wenn Sie selbst mal krank werden oder eine länger Auszeit planen, müssen Sie sich während Ihrer Abwesenheit keine Sorgen um die Versorgung Ihres pflegebedürftigen Angehörigen machen. Durch Zuschüsse der Pflegekasse wie die Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege können vorübergehende Versorgungslücken geschlossen werden. Anspruch auf diese Angebote haben Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2.
Bei einer anhaltenden Doppelbelastung durch Pflege und Beruf haben Sie als pflegender Angehöriger die Möglichkeit, sich von der Arbeit freistellen zu lassen. Bei der sogenannten Pflegezeit und Familienpflegezeit erhalten Sie sogar eine Entgeltersatzleistung. Die Voraussetzungen für den Anspruch dieser Leistungen finden Sie hier. - Hilfsmittel für die Pflege
Die Pflege eines Menschen kann oft belastend sein. Hilfsmittel dienen dazu, die Pflege zu erleichtern und helfen nicht nur den pflegebedürftigen Personen, sondern auch pflegenden Angehörigen. Eine große Erleichterung bieten Pflegebetten und Pflegesessel. Denn sie bieten nicht nur viel Komfort, sondern vereinfachen zudem das Aufstehen und Aufrichten. Benötigt Ihr Angehöriger jedoch noch weitere Unterstützung beim Aufstehen, kann eine Aufstehhilfe hilfreich sein.
Eine weitere Entlastung stellen barrierefreie Umbauten dar, die die Pflegetätigkeit erleichtern können. Das ist besonders für Menschen im Rollstuhl aber auch für alle Beteiligten eine Hilfe. Der Umbau einer Badewanne zu einer ebenerdigen Dusche vereinfacht nicht nur die tägliche Körperhygiene, sondern reduziert zudem unnötige Stolperfallen. Auch der Einbau eines Treppenlifts ermöglicht eine selbstständigere Fortbewegung und unterstützt Sie beim Transport Ihres pflegebedürftigen Angehörigen in andere Stockwerke.
- Alles über Zuschüsse & Förderungen
- Praktische Checklisten und Tipps
- Die Vor- und Nachteile im Überblick
Antworten auf die häufigsten Fragen

Gewalt kann verschiedene Formen annehmen und alle an der Pflege beteiligten Personen betreffen. Da Gewalt von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen wird, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Gewalt genau definiert.
Gewalt kann sowohl körperlich als auch psychisch stattfinden. Die Stiftung Zentrum für Qualität (ZQP) hat die Gewalt in sechs Kategorien unterteilt:
- körperliche Gewalt
- psychische Gewalt
- sexuelle Gewalt
- finanzieller Missbrauch
- Vernachlässigung
- freiheitsentziehende Maßnahmen (FEM)
Jede Form von Gewalt hat Folgen, die nicht nur körperlich, sondern auch psychisch sein können. In schlimmen Fällen kann Gewalt sogar bis zum Tod führen. Oft ist Gewalt nicht direkt sichtbar oder zu erkennen, daher ist es wichtig, auf Verletzungen oder Veränderungen bei der pflegebedürftigen Person zu achten und mögliche Ursachen abzuklären.
Verschiedene Maßnahmen können zur Prävention von Gewalt dienen. Dazu zählt beispielsweise gesellschaftliche Sensibilisierung für die unterschiedlichen Gewaltformen und deren mögliche Anzeichen und Situationen, sowie die Weiterentwicklung von Wissen und Kompetenzen im Umgang mit Gewalt.
Entscheidend sind außerdem effektive Schulungs- und Weiterbildungsprogramme für Pflegefachkräfte, Angehörige und Pflegebedürftige. Zudem ist die Schaffung einer gewaltfreien Organisationskultur in stationären Pflegeeinrichtungen und der Einsatz von gut qualifiziertem Personal wichtig.
Es gibt unterschiedliche Optionen, die Sie zur Entlastung oder Unterstützung nutzen können. Dazu zählen unter anderem:
- Schulungen und Beratungen
- Unterstützung im Pflegealltag durch professionelle Pflegende
- Die Planung von längeren Auszeiten für sich selbst
- Die Nutzung von Hilfsmitteln für den Pflegealltag
Unsere geschulten Berater informieren Sie kostenlos und unverbindlich täglich zu Themen wie Pflege und möglichen Unterstützungsangeboten für Sie und Ihren Angehörigen. Wir vermitteln Ihnen gerne auch auf Ihren Wunsch ganz individuelle Angebote.