Hilfsmittel für den Alltag
Alltagshilfen für mehr Selbstständigkeit
Für die meisten Menschen ist der Alltag problemlos zu bewältigen. Doch Senioren und Personen mit einer Einschränkung, stehen oft vor Herausforderungen, die ihre Selbstständigkeit beeinträchtigen können.
Hilfsmittel für den Alltag bieten hierbei eine wertvolle Unterstützung, um das tägliche Leben einfacher zu gestalten und mehr Unabhängigkeit zu ermöglichen. Wir haben Ihnen wichtige Hilfsmittel zusammengefasst, mit denen Sie Ihren oder den Alltag Ihres pflegebedürftigen Angehörigen erleichtern können.
Definition: Was ist eine Alltagshilfe?
Hilfsmittel für den Alltag
Hilfsmittel zur Unterstützung der Mobilität
Sicherheit für Zuhause und Unterwegs: Passende Hilfsmittel
Weitere mögliche Hilfsmittel
Für wen ist eine Alltagshilfe geeignet?
Hilfsmittel: Wer übernimmt die Kosten?
In den häufigsten Fragen finden Sie eine Zusammenfassung.

- Sie unterstützen im Alltag und machen ihn sicherer.
- Alltagshilfen gibt es für fast alle Situationen und Bedürfnisse.
- Die Hilfen eignen sich besonders für Ältere und Pflegebedürftige.

Nachträglicher Einbau in wenigen Stunden: Jetzt Anbieter vergleichen.
Was ist eine Alltagshilfe?
Mit Alltagshilfen soll der Alltag für ältere Menschen und Personen mit speziellen Bedürfnissen erleichtert werden. Diese Alltagshelfer werden häufig nicht sofort als Hilfsmittel erkannt, bieten jedoch eine bedeutende Erleichterung im täglichen Leben. Sie erleichtern unter anderem das Sehen, Hören und alltägliche Tätigkeiten wie die Körperpflege spürbar.
Hilfsmittel für den Alltag gibt es in vielen Formen, von einfachen Geräten bis hin zu technischen Lösungen. Wir haben Ihnen einige dieser praktischen Alltagshilfen zusammengefasst:
Hilfsmittel bei alltäglichen Tätigkeiten
Im Alter oder mit einer Einschränkung ist es oft nicht mehr möglich, bisher einfache alltägliche Tätigkeiten selbstständig zu meistern. Das kann oft zur Verzweiflung führen. Mithilfe von bestimmten Hilfsmitteln können Betroffene Ihren Alltag wieder eigenständiger bewältigen und dadurch mehr Lebensqualität zurückgewinnen. Einige dieser Alltagshilfen haben wir Ihnen hier aufgeführt:
Anziehhilfen
Anziehhilfen unterstützen Senioren oder körperliche eingeschränkte Personen dabei, sich möglichst selbstständig anzuziehen . Vor allem bei Menschen, die in Ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und etwa beim Bücken Schwierigkeiten haben, die eigenen Füße zu erreichen, sind sie äußerst praktisch. Es gibt eine breite Auswahl an Anziehhilfen für verschiedene Bedürfnisse, darunter Hilfen für Kompressionsstrümpfe, Hose, Schuhe oder Oberbekleidung. Zu gängigen Anziehhilfen zählen unter anderem:
- Schuhlöffel
- Strumpfhosenanzieher
- Knöpfhilfen
- An- und Ausziehstäbe
- Reißverschlusshilfen
- Strumpf- und Kompressionsstrumpfanzieher
Ess- und Trinkhilfen
Ess- und Trinkhilfen können für pflegebedürftige Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen eine wertvolle Unterstützung bieten. Sie erleichtern das eigenständige Essen und Trinken und lassen sich an verschiedene Bedürfnisse, wie etwa Demenz, anpassen. Zu diesen Hilfsmitteln zählen zum Beispiel:
► Essbesteck mit Griffverdickungen, abgewinkeltes Besteck oder behindertengerechte Messer.
► Essgeschirr wie Warmhaltegeschirr, rutschfeste Schneidebretter oder Tellerranderhöhungen.
► Trinkhilfen wie Becher mit Trinkschlauch und Becher oder Schnabeltassen.
Greifhilfen
Älteren oder bewegungseingeschränkten Personen fällt es oft schwer, Gegenstände eigenständig zu greifen oder aufzuheben. Mit Greifhilfen wird dies wieder ermöglicht. Greifhilfen gibt es für unterschiedliche Einsatzgebiete und Situationen:
- Greifzangen zählen zu den gängigsten Greifhilfen. Diese werden als Verlängerung des Armes genutzt. Somit können fallengelassene Gegenstände einfach aufgehoben werden.
- Greifhilfen mit ergonomischen Griff helfen bei einer gesünderen Stellung der Gelenke und Hände. Bei diesem Hilfsmittel muss aufgrund der erhöhten Hebelwirkung weniger Kraft aufgewendet werden.
Diese Griffe gibt es nicht nur für Alltagsgegenstände, sondern auch für Rollatoren oder Krücken. Zudem gibt es Griffverdickungen, die es ermöglichen, dünne Gegenstände leichter zu halten.
Zu weiteren Greifhilfen zählen zum Beispiel Flaschen- und Dosenöffner, Schlüsseldrehhilfen, Tubenquetscher sowie Wasserhahnöffner.
Unterstützung bei der Mobilität
Um die Mobilität im Alltag zu erleichtern, gibt es zahlreiche Hilfsmittel. Diese dienen unter anderem als Unterstützung beim Aussteigen aus dem Auto, beim Umsetzen oder um leichter aufstehen zu können.
Drehkissen
Drehkissen, auch Softdrehscheibe genannt, unterstützen bei der seitlich drehenden Bewegung aus der Sitzposition. Das ist vor allem beim Ein- und Aussteigen aus dem Auto oder beim Aufstehen aus dem Bett oder Stuhl hilfreich.
Durch angepasste Materialien ist eine angenehme Drehung möglich, ohne dabei zu verrutschen. Bei Beschwerden der Wirbelsäule, geringer Muskelkraft oder bei Lähmungen eignet sich ein Drehkissen besonders. Drehkissen werden nicht von der Krankenkasse übernommen und müssen somit selbst bezahlt werden.
Aufstehhilfen
Ob nach einem Sturz, einem Unfall oder aufgrund eingeschränkter Mobilität, eine Aufstehhilfe hilft aus einer Sitz- oder Liegeposition besser aufstehen zu können. Es gibt verschiedene Modelle, die entweder mit einer zweiten Person als Unterstützung oder alleine genutzt werden können. Zu Aufstehhilfen zählen beispielsweise:
- Mobile Aufstehhilfen
- Bettaufstehhilfen
- Aufstehhilfen für die Toilette
- Hebestühle und Katapultsitze
Transferhilfen
Mithilfe einer Transferhilfe können Positionswechsel bei der pflegebedürftigen Person rückenschonend für die Pflegeperson durchgeführt werden. Sie kommen beispielsweise beim Wechsel vom Bett oder Sessel in den Rollstuhl zum Einsatz. Wichtig ist, dass die pflegebedürftige Person das Hilfsmittel im Vorhinein ausprobiert, um das richtige Modell zu finden.
Zu diesen zählen zum Beispiel Gleitlaken/Rutschtücher, Gleitbretter und Transferkissen, Gleitmatten für Rollstuhlfahrer, Schwenksitzauflagen, Drehhilfen und Autodrehkissen. Bei einem Standardmodell besteht die Möglichkeit, dass die Krankenkasse das Hilfsmittel bezahlt. Sie benötigen dafür jedoch ein gültiges Rezept.
Hilfsmittel zur Sicherheit
Ein Hausnotruf dient zur Sicherheit für zuhause und unterwegs. Dieser ist als Armband, Anhänger oder Kette erhältlich und wird am Körper getragen, um jederzeit Hilfe rufen zu können. Ein Hausnotruf eignet sich besonders für Menschen mit einem erhöhten Sturzrisiko, einer Behinderung oder chronischen Erkrankung. Alles wichtige zu den Kosten finden Sie hier.
Mit sogenannten Seniorentelefonen können ältere Menschen problemlos mit sozialen Kontakten in Verbindung bleiben und im Notfall schnell Hilfe rufen. Die besonderen Funktionen und Vorteile eines Seniorentelefons haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Weitere Hilfsmittel im Alltag
Weitere Alltagshilfen wie Hör- oder Sehhilfen sollen Schaden am Hörorgan oder Sehschwächen ausgleichen. Dadurch wird nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Selbstständigkeit unterstützt.
Abhängig von den individuellen Bedürfnissen und der Diagnose eines Arztes gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie beispielsweise Hörgeräte, Brillen, Kontaktlinsen oder Lupen.
Haarausfall kann durch Chemotherapien, bestimmte Krankheiten oder Medikamente verursacht werden, was besonders für Frauen eine erhebliche emotionale Belastung darstellen kann. Um die Zeit bis zum Nachwachsen der Haare zu überbrücken oder als dauerhafter Ersatz, bieten sich Perücken oder Haarteile als Haarersatz an.
In Deutschland ist ein Haarersatz im GKV-Hilfsmittelverzeichnis registriert, somit kann die gesetzliche Krankenkasse die Kosten dafür übernehmen, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht und Sie ein Rezept dafür besitzen.
Mithilfe von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen haben Sie die Möglichkeit, Ihr Zuhause pflege- und altersgerecht umzubauen. Die Wohnumfeldverbesserung wird mit Pflegegrad mit bis zu 4.180 Euro bezuschusst. Damit lässt sich beispielsweise Ihre Badewanne zu einer ebenerdigen Dusche umbauen, aber auch der Einbau eines Treppenlifts kann mit dem Zuschuss finanziert werden.
Mithilfe dieser Anpassungen wird die Selbstständigkeit unterstützt und das häusliche Umfeld sicherer gestaltet. Einige Maßnahmen, eines barrierefreien Umbaus, werden auch von der KfW Förderbank mit dem KfW-Investitionszuschuss 455-B unterstützt. Dafür muss kein Pflegegrad vorliegen.
Wann ist eine Alltagshilfe geeignet?
Alltagshilfen decken ein so breites Spektrum an Produkten ab, dass für fast alle Bereiche des täglichen Lebens ein passendes Hilfsmittel existiert. Je nach Bedarf und individueller Lebensweise können verschiedene Hilfsmittel beansprucht werden. Es ist daher ratsam, dass Sie für sich selbst oder Ihren pflegebedürftigen Angehörigen feststellen, ob und in welchem Bereich Unterstützung benötigt wird, um das ideale Hilfsmittel zu erhalten. Zudem kann durch einen Arzt abgeklärt werden, ob eine medizinische Notwendigkeit besteht, der Ihnen dafür dann eine Verordnung ausstellen kann.
Kostenübernahme von Alltagshilfen
Hilfsmittel werden grundsätzlich von der Krankenkasse übernommen, wenn sie im GKV-Hilfsmittelverzeichnis registriert sind, eine medizinische Notwendigkeit besteht und ein Rezept von einem Arzt vorliegt. Bei Alltagshilfen ist das momentan nur sehr selten der Fall. Die Kosten für die meisten Alltagshilfen müssen somit selbst getragen werden.
Haben Sie jedoch ein Hilfsmittel auf Rezept erhalten, werden die Kosten unter bestimmten Voraussetzungen von der Krankenkasse übernommen und Sie müssen nur die gesetzliche Zuzahlung leisten, sofern Sie davon nicht befreit sind.
Antworten auf die häufigsten Fragen

Alltagshilfen dienen pflegebedürftigen, älteren und eingeschränkten Menschen dabei, alltägliche Tätigkeiten selbstständiger zu meistern. Zudem gestalten sie den Alltag einfacher und sicherer.
Hilfsmittel für den Alltag decken ein breites Produktspektrum ab. Dadurch gibt es für fast alle Situationen praktische Hilfen. Von der Unterstützung beim Essen und Trinken bis hin zur Hilfe beim Aufstehen. Gängige Alltagshilfen haben wir Ihnen hier aufgelistet.
Alltagshilfen eigenen sich für alle Menschen, die im Alltag Unterstützung benötigen. Vor allem für pflegebedürftige oder bewegungseingeschränkte Personen sind sie eine wertvolle Hilfe.
Für die meisten Alltagshilfen müssen die Kosten selbst getragen werden. Sofern das Hilfsmittel jedoch im GKV-Hilfsmittelverzeichnis aufgelistet ist, Sie ein ärztliches Rezept haben und eine medizinische Notwendigkeit besteht, können Sie das Hilfsmittel allerdings bei der gesetzlichen Krankenkasse beantragen.
Unsere Berater beraten Sie kostenlos zu Themen der Pflege, Mobilität und Selbstständigkeit im Alter. Zudem informieren wir Sie kostenlos zu allen Förderungen und Zuschüssen in der Pflege.
