Bauchspeicheldrüsenkrebs
Überblick Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs zählt zu einer der bösartigsten Krebserkrankungen. Die Diagnose kommt häufig sehr überraschend, da diese Krebsart anfangs meist keine Beschwerden bereitet.
Wir informieren Sie über die Arten von Bauchspeicheldrüsenkrebs, mögliche Symptome und Ursachen und, welche Behandlungsoptionen bestehen.
- Definition: Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?
- Welche Arten gibt es?
- Symptome und Anzeichen von Pankreaskrebs
- Ursachen und Risikofaktoren
- Diagnose: Welche Untersuchungsmethoden bestehen?
- Verlauf von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Welche Stadien gibt es?
- Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten
- Pankreaskarzinom: Heilungschancen und Lebenserwartung

- Pankreaskrebs ist einer der aggressivsten Krebsarten.
- Symptome treten häufig erst in fortgeschrittenen Stadien auf.
- Die Heilungschancen sind meist sehr gering.
Definition: Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) stellt einen bösartigen Tumor innerhalb der Bauchspeicheldrüse dar. Die häufigste Form von Bachspeicheldrüsenkrebs (etwa 85 – 90 Prozent aller Fälle) nennt sich Duktales Adenokarzinom. Sie geht von den Zellen des Deck- und Drüsengewebes aus, mit welchem die Gänge der Bauchspeicheldrüse ausgekleidet sind. Dieses Gewebe wird Epithel genannt.
Die Bauchspeicheldrüse liegt von vorne betrachtet hinter dem Magen und ist über den Pankreasgang mit dem Zwölffingerdarm verbunden. Sie ist ein lebenswichtiges Verdauungsorgan. Zu ihren Hauptaufgaben zählen die Verdauung und der Zuckerstoffwechsel. An diesen Prozessen sind zwei verschiedene Drüsenzellen beteiligt:
► Endokrine Drüsenzellen
Die Zellen produzieren lebensnotwendige Hormone wie Insulin und Glukagon. Diese regulieren den Blutzuckerspiegel. Die Bauchspeicheldrüse gibt diese Botenstoffe direkt ins Blut ab. Bei etwa fünf Prozent der Erkrankungen entsteht der Tumor im endokrinen Gewebe.
► Exokrine Drüsenzellen
Diese Zellen produzieren etwa 1,5 Liter Pankreassaft, der über den Bauchspeicheldrüsengang direkt in den Dünndarm gelangt. Der Pankreassaft enthält verschiedene Verdauungsenzyme, die dafür sorgen, dass die Nahrung in ihre Bestandteile zersetzt werden und der Körper diese verwerten kann. Bei 95 Prozent der Erkrankungsfälle bildet sich der Tumor im exokrinen Gewebe.
Alter und Häufigkeit
Mit etwa drei bis vier Prozent gehört das Pankreaskarzinom zu den eher selteneren Tumorerkrankungen. Das Risiko eines Bauchspeicheldrüsenkrebs steigt mit zunehmendem Lebensalter, dabei sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Frauen erkranken durchschnittlich mit 76 Jahren und Männer mit 72 Jahren.
Arten von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Allgemein gibt es gutartige und bösartige Tumore. Jedoch stellen nur bösartige auch Krebserkrankungen dar. Sie bestehen aus Zellen, welche sich schnell unkontrolliert vermehren und dabei in benachbartes Gewebe eindringen können, wodurch dieses geschädigt wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass entsprechende Zellen von dem ursprünglichen Tumor in andere Teile des Körpers wandern und dort neue Tumore, sogenannte Metastasen, bilden.
Bösartige Bauchspeicheldrüsentumore werden zwischen den exokrinen und endokrinen Arten unterschieden:
► Exokrine Pankreastumore
Exokrine Tumore zählen zu den häufigeren Tumoren. Hierbei wird nochmal zwischen drei verschiedenen Arten unterschieden. In 95 Prozent der Erkrankungsfälle handelt es sich um ein bösartiges Adenokarzinom, auch duktales Pankreaskarzinom genannt.
Hierbei sind die exokrinen Zellen im Bauchspeicheldrüsengang betroffen. Verschließt ein Tumor diesen Gang, können Verdauungssäfte nicht in Richtung Dünndarm befördert werden. Azinäre Tumore sind eine seltene Art, bei der es sich um eine bösartige Veränderung der Pankreaszellen handelt, die den Verdauungssaft produzieren.
► Endokrine Pankreastumore
Endokrine Tumore kommen seltener vor. Sie entstehen in den hormonproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und werden auch neuroendokrine oder endokrine Pankreastumore genannt.
Bei dieser Art von Tumor gibt es sowohl gutartige, die langsam und lokal wachsen, als auch bösartige Tumore, die in umliegende Organe wandern und Metastasen bilden können.
Symptome und Anzeichen
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oftmals erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, da Betroffene vor allem im Anfangsstadium keine Beschwerden haben. Zudem sind die Symptome häufig sehr unspezifisch. Zu häufigen Anzeichen zählen unter anderem:
- Schmerzen in Oberbauch oder Rücken
- Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Gelbsucht (Ikterus) von Haut und Augen
Zudem besteht die Möglichkeit, dass der Fettgehalt des Stuhls außergewöhnlich stark ansteigt, ein Phänomen, das als Pankreasstuhl, Fettstuhl oder Steatorrhoe bekannt ist. Weitere mögliche Symptome sind Müdigkeit, Kraftlosigkeit und die Entstehung von Blutgerinnseln.
Darüber hinaus besteht ein Zusammenhang zwischen exokrinem Pankreaskrebs und Diabetes: Kommt es hierbei zu einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, kann dies Diabetes auslösen.
Ursachen und Risikofaktoren
Bauchspeicheldrüsenkrebs kann aufgrund verschiedenster Ursachen auftreten. Beispielsweise besteht bei Rauchern ein signifikant höheres Risiko, an einem Pankreaskarzinom zu erkranken.
Bei Menschen, die viel rotes Fleisch und fettreiche Lebensmittel sowie wenig Obst und Gemüse zu sich nehmen, ist das Auftreten von Pankreaskrebs ebenfalls wahrscheinlicher.
Da die Wahrscheinlichkeit, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken ab dem 60. Lebensjahr ansteigt, spielt auch das Alter eine wesentliche Rolle. Ebenfalls haben genetische Faktoren einen großen Einfluss.
Bei Menschen, die unter chronischer Pankreatitis leiden, besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, da eine lang andauernde Entzündung der Pankreas Krebs hervorrufen kann.
Einerseits können Pankreaskarzinome Diabetes auslösen, andererseits ist dies auch umgekehrt möglich. Insbesondere bei Personen, die nach Vollendung des 50. Lebensjahres an Diabetes erkranken, besteht die Möglichkeit, dass hierdurch ein Krebsleiden innerhalb der Bauchspeicheldrüse entsteht.
Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs
Besteht der Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es unterschiedliche Untersuchungsmethoden, um die Diagnose stellen zu können. Zu den wichtigsten Untersuchungen zählen unter anderem: körperliche Untersuchungen, Labortests, Feststellung der Tumormarker, Ultraschalluntersuchungen des Bauches von außen und von innen, eine Computertomographie (CT) sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT).
Bei einer Biopsie wird dem Tumor Gewebe entnommen und anschließend untersucht. Hiermit wird festgestellt, ob es sich um einen bösartigen oder gutartigen Tumor handelt. Sofern ein bösartiger Tumor vorliegt, wird festgestellt, wie weit die Krebserkrankung fortgeschritten ist.
Verlauf und Stadien
Der Krebs wird, um den Verlauf der Behandlung beurteilen zu können, mithilfe der TNM-Krebsklassifikation in ein Krebsstadium eingeteilt. Dazu zählen:
- T: die Größe des Tumors,
- N: der Befall von Lymphknoten und
- M: ob Metastasen vorhanden sind.
Stadien
Das Pankreaskarzinom wird anschließend nochmals in ein sogenanntes UICC-Stadium eingeteilt. Die Diagnose ist abhängig von der Lage des Tumors und, ob er gestreut hat:
- Stadium 0
Hierbei handelt es sich um eine Vorkrebsstufe. - Stadium I
Der Tumor befindet sich in der Bauchspeicheldrüse. - Stadium II
Der Tumor ist in der Bauchspeicheldrüse und hat sich auf benachbarte Organe, nahegelegenes Gewebe oder Lymphknoten ausgebreitet. - Stadium III
Der Krebs hat sich auf größere Blutgefäße ausgebreitet, die in der Nähe der Bauchspeicheldrüse sind. Eine Ausbreitung auf Lymphknoten ist auch möglich. - Stadium IV
Im Stadium vier, hat der Bauchspeicheldrüsenkrebs Metastasen gebildet, beispielsweise auf der Lunge, der Leber oder der Bauchhöhle. Der Krebs kann sich auch auf Organe, das Gewebe oder Lymphknoten, die Nahe der Bauchspeicheldrüse liegen, ausgebreitet haben.
Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
Rechtliche Vorsorge ist besonders in der letzten Lebensphase der erkrankten Person sehr wichtig.
In einer Patientenverfügung können Betroffene festlegen, welche und wie lange medizinische Maßnahmen beim Fortschreiten des Bauchspeicheldrüsenkrebses ergriffen werden sollen.
Eine Vorsorgevollmacht bestimmt, wer für Sie entscheiden darf, wenn Sie es nicht mehr können.
Behandlung und Therapie
Welche Therapiemethoden zum Einsatz kommen, hängt vom Stadium der Krebserkrankung, seiner Lage und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab.
Bei chirurgischen Eingriffen werden die betroffenen Organe teilweise oder in Gänze entfernt. Neben dem Pankreas kann sich dies auf den Dünndarm, die Gallenblase, den Gallengang oder die Milz beziehen. Außerdem kann ein Bypass oder eine Harnleiterschienung gelegt werden, um Symptome zu lindern.
Wird der Krebs mit entsprechenden Medikamenten behandelt, nennt sich dies Chemotherapie. Eine Chemotherapie kann vor einem operativen Eingriff durchgeführt werden, um dessen Erfolgschancen zu verbessern oder nach einem operativen Eingriff, um möglicherweise verbliebene Krebszellen zu zerstören.
Alternativ lässt sich hiermit auch das Tumorwachstum kontrollieren und Symptomlinderung herbeiführen. Bei einer Strahlentherapie wird der Tumor hochenergetischer Strahlung ausgesetzt, um ihn zu zerstören.
Palliative Therapie
Wenn der Tumor in der Bauchspeicheldrüse aufgrund seiner Größe operativ nicht mehr entfernt werden kann oder sich bereits viele Metastasen ausgebreitet haben, gilt der Pankreaskrebs als unheilbar.
In diesem Fall wird grundsätzlich eine palliative Pflege eingesetzt, die dazu dient, die übrige Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten und die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten.
Heilungschancen und Lebenserwartung
Um abschätzen zu können, wie die Krankheit verläuft, ist wesentlich, um welche Art des Bauchspeicheldrüsenkrebses es sich handelt, in welchem Stadium er sich befindet und ein zeitnaher Beginn der Behandlung. Zudem spielt der körperliche Allgemeinzustand des Patienten eine wichtige Rolle.
Pankreaskrebs wird meist leider erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Dadurch mindert sich die Chance, den Krebs zu heilen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Erkrankung individuell verläuft und dadurch keine genauen Prognosen gestellt werden können.
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Antworten auf die häufigsten Fragen

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Bauchspeicheldrüse und wird auch Pankreaskarzinom oder Pankreaskrebs genannt.
Es gibt unterschiedliche Arten von Pankreaskrebs. Man unterteilt sie grundsätzlich in exo- und endokrine Tumore. Zu der häufigsten Form zählt das Adenokarzinom (duktales Pankreaskarzinom).
Im Anfangsstadium bestehen meist keine Anzeichen oder die Symptome sind sehr unspezifisch. Typische Anzeichen sind unter anderem:
- Schmerzen im Rücken oder Oberbauch
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Übelkeit und Erbrechen
- Gelbsucht
Es kann verschiedene Ursachen für ein Pankreaskarzinom geben. Ein ungesunder Lebensstil, Vorerkrankungen oder eine genetische Veranlagung sind Risiken für eine Erkrankung. Zudem spielt das Alter bei Bauchspeicheldrüsenkrebs eine wichtige Rolle.
Es gibt Behandlungsmethoden, die abhängig vom Stadium der Erkrankung, der Lage des Tumors und allgemeinen Gesundheitzustand des Betroffenen, eingesetzt werden können. Mögliche Methoden haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
Durch verschiedene Untersuchungsmethoden kann die Diagnose von einem Arzt gestellt werden. Dazu zählen beispielsweise die körperliche Untersuchung, Labortests sowie Untersuchungen des Bauchraumes von innen und außen. Mithilfe einer Biopsie kann das Gewebe untersucht und festgestellt werden, ob der Tumor bös- oder gutartig ist.
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